IP-Schutzklassen bei Barcodescannern: Anpassung an anspruchsvolle Umgebungsbedingungen

IP-Schutzklassen bei Barcodescannern: Anpassung an anspruchsvolle Umgebungsbedingungen

Barcodescanner sind zu einem unverzichtbaren Werkzeug in vielen Branchen geworden – von der Logistik über die Produktion bis hin zum Einzelhandel. Obwohl viele dieser Geräte unter komfortablen Innenraumbedingungen betrieben werden, steigt zunehmend der Bedarf an ihrem Einsatz in anspruchsvolleren Umgebungen. Dabei kann es sich um Orte handeln, die Feuchtigkeit, Staub, extremen Temperaturen oder anderen Einflüssen ausgesetzt sind, die die Leistung und Lebensdauer des Geräts beeinträchtigen können. In solchen Fällen ist der IP-Schutzgrad (Ingress Protection) des Geräts von entscheidender Bedeutung.

In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick darauf, was die einzelnen IP-Schutzgrade bedeuten, welche Bedeutung sie für Barcodescanner haben und warum ein geeigneter Schutzgrad in schwierigen Umgebungen so wichtig ist. Viel Spaß beim Lesen!

In diesem Artikel besprechen wir:

Was ist der IP-Schutzgrad?

Wenn man ein Scangerät für den täglichen Einsatz im Unternehmen auswählt, achtet man nicht nur auf die technischen Parameter, die die Effizienz und den Nutzungskomfort erhöhen. Wichtig ist auch die Sicherheit des gewählten Geräts, seine Widerstandsfähigkeit und Beständigkeit gegen mechanische Beschädigungen sowie das Eindringen von Substanzen. Zu diesem Zweck wird eine spezielle Klassifikation verwendet.

Was bedeutet der IP-Schutzgrad?

Die IP-Schutzart (International Protection) ist eine spezielle Klassifikation, die den Widerstandsgrad eines Geräts gegen Staub und Wasser angibt. Zur Kennzeichnung des Schutzgrads wird das Kürzel „IP“ zusammen mit zwei Ziffern verwendet, die dem Benutzer anzeigen, inwieweit das Gerät vor dem Eindringen von Staub, Verunreinigungen, Wasser und anderen Flüssigkeiten geschützt ist.

Herausfordernde Umweltbedingungen im Lager

IP-Schutzarten – was bedeuten sie?

Das internationale Klassifizierungssystem der IP-Schutzart (International Protection) definiert den Schutzgrad von Gehäusen elektrischer und elektronischer Geräte gegen das Eindringen von Fremdkörpern wie Staub, feste Stoffe und Wasser. Diese Kennzeichnungen dienen dazu, schnell zu erkennen, wie gut ein Gerät gegen bestimmte äußere Einflüsse geschützt ist.

Die erste Ziffer nach dem Kürzel IP gibt den Schutz gegen das Eindringen fester Fremdkörper an, insbesondere Staub oder Verschmutzungen, und wird auf einer Skala von 0 bis 6 dargestellt. Die zweite Ziffer beschreibt die Wasserdichtigkeit und zeigt den Schutzgrad gegen das Eindringen von Flüssigkeiten auf einer Skala von 0 bis 9. Grundsätzlich gilt: Je höher die jeweilige Ziffer, desto besser ist der Schutz des Geräts.

Erste Ziffer – feste Fremdkörper

Die folgende Tabelle zeigt die Schutzstufen gegen das Eindringen fester Fremdkörper (z. B. Staub, Schmutzpartikel).

Erste Ziffer nach dem IP-Code Beschreibung
0 kein Schutz
1 Schutz gegen feste Fremdkörper mit einem Durchmesser ≥ 50 mm
2 Schutz gegen feste Fremdkörper mit einem Durchmesser ≥ 12,5 mm
3 Schutz gegen feste Fremdkörper mit einem Durchmesser ≥ 2,5 mm
4 Schutz gegen feste Fremdkörper mit einem Durchmesser ≥ 1 mm
5 staubgeschützt
6 staubdicht

Zweite Ziffer – Wasserschutz

Die folgende Tabelle zeigt den Schutzgrad gegen das Eindringen von Flüssigkeiten.

Zweite Ziffer nach dem IP-Code Beschreibung
0 kein Schutz
1 Schutz gegen senkrecht fallende Wassertropfen
2 Schutz gegen fallende Tropfen bei Neigung des Gehäuses bis 15°
3 Schutz gegen Sprühwasser
4 Schutz gegen Spritzwasser aus allen Richtungen
5 Schutz gegen Wasserstrahl
6 Schutz gegen starke Wasserstrahlen
7 Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen
8

Schutz gegen dauerhaftes Untertauchen

9

Schutz gegen Hochdruck-/Dampfstrahlreinigung (80–100 bar, +80 °C)

Weißt du, dass...

  • Das IP-Klassifizierungssystem wurde bereits 1989 von der Internationalen Elektrotechnischen Kommission (IEC) in der Norm IEC 60529 eingeführt.
  • Es ist wichtig, zwischen „wasserabweisend“ und „wasserdicht“ zu unterscheiden. Ein Gerät mit der Schutzart IP67 ist gegen kurzzeitiges Untertauchen geschützt, aber nicht unbedingt für den Dauerbetrieb unter Wasser geeignet.
  • Bei Staubschutztests werden Geräte oft in speziellen Kammern mit staubgesättigter Luft getestet, um ihre Widerstandsfähigkeit zu überprüfen.
  • Obwohl Schutzarten meist im Zusammenhang mit Wasser und Staub genannt werden, berücksichtigt die Norm IEC 60529 auch den Schutz vor Berührung und den Zugang zu gefährlichen Teilen.

Welchen Barcode-Scanner mit welchem Schutzgrad wählen?

Bei der Auswahl eines Barcodescanners für Ihr Unternehmen oder Ihre Tätigkeit ist es entscheidend, die Umgebungsbedingungen zu berücksichtigen, unter denen das Gerät verwendet wird. Unterschiedliche IP-Schutzarten bieten verschiedene Schutzstufen gegen äußere Einflüsse wie Staub, Wasser oder Berührung.

Entscheidend ist also, ob unser Barcodescanner im Büro, im Geschäft oder in einer Bibliothek verwendet wird – also in Umgebungen mit geringer Staubbelastung und kaum Kontakt mit Flüssigkeiten – oder ob er in anspruchsvolleren Umgebungen wie Lagerhallen oder Produktionsstätten eingesetzt werden soll, in denen Staub und das Risiko von Wasserkontakt deutlich höher sind.

Ein Scanner mit der Schutzart IP54, der Schutz gegen das Eindringen von Staub und Spritzwasser bietet, eignet sich hervorragend für den Einsatz im Einzelhandel, Großhandel, Büro, in Apotheken oder Bibliotheken. Ein Gerät mit Gehäuse der Schutzklasse IP65 hingegen, das vollständigen Schutz gegen Staub und Wasserstrahlen bietet, ist ideal für raue Umgebungen wie Lager, Produktionshallen und die Industrie im Allgemeinen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Wahl der passenden IP-Schutzart für einen Barcodescanner in erster Linie von den Arbeitsbedingungen abhängt. In Bereichen mit starker Staub- und Wassereinwirkung lohnt sich die Investition in Geräte mit höherem Schutzgrad. Die Berücksichtigung dieser Faktoren bei der Auswahl gewährleistet eine lange Lebensdauer des Scanners und einen reibungslosen Betrieb.

QR- und Barcode-Scanner für anspruchsvolle Lagerbedingungen

In unserem HDWR-Onlineshop finden Sie eine breite Auswahl an Barcode- und QR-Scannern mit gängigen Schutzarten wie IP54 sowie Industriescanner mit Schutzart IP65.

Fazit

Die IP-Schutzarten stellen ein zentrales Kriterium bei der Auswahl eines Barcodescanners dar, der für bestimmte Umgebungsbedingungen geeignet ist. Da Technologie zunehmend in verschiedensten Branchen und Einsatzbereichen allgegenwärtig ist, ist die Wahl eines widerstandsfähigen Geräts unerlässlich für einen langfristigen und störungsfreien Betrieb. Ob in rauer Hafenumgebung, einem staubigen Lager oder der feuchten Lebensmittelindustrie – die passende IP-Schutzart stellt sicher, dass die Investition in den Scanner optimal auf Langlebigkeit und Leistung ausgelegt ist. Mit diesem Artikel hoffen wir, das Bewusstsein der Leser für die Bedeutung von IP-Codes zu schärfen, damit sie eine fundierte Wahl treffen können, die den Anforderungen ihres Unternehmens gerecht wird. Letztendlich ist die richtige Wahl eines Barcodescanners nicht nur eine Kostenfrage, sondern vor allem eine Frage der Sicherheit, Effizienz und Zuverlässigkeit in zentralen Geschäftsprozessen.